07.07.2022

Die Bonner Berufsfeuerwehr übt bei BonnNetz

Die Einsatzsorte der Bonner Berufsfeuerwehr sind sehr vielfältig. Hierbei ist es besonders wichtig, dass die Rettungskräfte sich – im Rahmen einer Übung – mit den betrieblichen Anlagen der Stadtwerke Bonn vertraut machen. Daher trafen sich Mitarbeitende der BonnNetz und Bonner Berufsfeuerwehr im Wendehammer der Immenburgstraße zu einer Übung. Geübt werden sollte die Rettung eines verletzten Mitarbeitenden in einem unterirdischen Versorgungsschacht. Dort verlaufen die Fernwärmerohre unterhalb der Autobahn A 565.

Die Berufsfeuerwehr war mit mehreren Fahrzeugen vor Ort. Neben dem Rüstwagen und dem Drehleiterfahrzeug mit Korb, war auch der Kranwagen mit von der Partie. Doch bevor es mit der Übung losging, erhielten die Rettungskräfte erste Informationen über den Aufbau der Versorgungsschächte von BonnNetz-Mitarbeiter Pieter Bijkerk.

Diese unterscheiden sich in Größe, Länge und Tiefe. Die Besonderheit bei dem Versorgungsschacht an der Immenburgstraße ist eine fahrbare Liege, die im Falle einer Rettung einen schnellen Abtransport des verletzten Mitarbeitenden ermöglicht, denn immerhin ist der Schacht fast 100 Meter lang. 

Einsatz der Drehleiter

Bei einer Schachtrettung sind die eingesetzten Hilfsmittel immer abhängig von der Örtlichkeit. Ist die Straße für die großen Feuerwehrfahrzeuge frei zugänglich, erfolgt die Rettung mittels Drehleiter oder Kranwagen. Bei engen Straßen kommt das sogenannte „Dreibein“ zum Einsatz, dann wird die verletzte Person mittels einer mobilen Seilwinde oder mit Muskelkraft hochgezogen.

Ebenso stehen drei verschiedene Korbtragen zur Verfügung, die abhängig von der Schachtöffnung zum Einsatz kommen. Bei diesem Einsatz entschied der Einsatzleiter, dass die Rettung mit dem Dreibein erfolgt. Die Rettungskräfte wurden eingeteilt, die Übung konnte losgehen.

Während die einen Feuerwehrleute die Korbtrage aus dem Rüstwagen holen, bauen andere Feuerwehrmänner das Dreibein neben dem Schachteingang zusammen und bringen es in die richtige Position. Anschließend werden die drei Stützen mit einer Kette abgesichert. Eine Feuerwehrleine wird unterhalb des Dreibeins befestigt, an das mittels Karabinerhaken die Korbtrage befestigt wird. In der Zwischenzeit hat sich das Rettungsteam mit dem "Verletzten" in den Schachtbereich begeben. Die Korbtrage wird vorsichtig in die Schachtöffnung abgelassen. 

Übung unter der Erde

Ein Feuerwehrmann simuliert im Versorgungsschacht einen verletzten Mitarbeiter. Abhängig von der Situation würde hier eine Erstversorgung auf der unterirdischen Plattform erfolgen. Nachdem die Korbtrage unten im Schachtbereich angekommen ist, legt man diese neben den „Verletzten“. Vorsichtig heben die Feuerwehrmänner die verletzte Person auf die Korbtrage. Anschließend wird diese fixiert, da die Trage – aufgrund der Enge des Schachteingangs – nur senkrecht nach oben angehoben werden kann.

Hierbei fixieren die Rettungskräfte – sowohl von unten, als auch von oben – die Korbtrage, damit diese nicht an die Wände des Schachteingangs stößt.

Geschafft, die Korbtrage befindet sich oberhalb des Schachteingangs. Nun wird der Verletzte in eine waagerechte Position gebracht und anschließend vorsichtig auf die Erde abgelassen. Nun kann die verletzte Person vom Rettungsdienst medizinisch versorgt werden. (mw)

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