Am 7. März nimmt das Bonner Gaswerk mit einer Tageserzeugung von 8.000 Kubikmetern Gas aufs Neue den Betrieb auf . Zum ersten Mal seit sechs Jahren strömt nun wieder SWB-Gas durch das Bonner Rohrnetz.
Während des Zweiten Weltkriegs hatte das Gaswerk nach einem schweren Bombenangriff am 26. Dezember 1944 seinen Betrieb einstellen müssen. An einen raschen Wiederaufbau der Bonner Gasversorgung ist auch nach Kriegsende nicht zu denken: Die Zerstörung der Anlagen und des Rohrnetzes ist groß, es fehlt an Arbeitskräften und an Material. In dieser schwierigen Situation kommt der Bonner Gasversorgung der Anschluss an das Ferngasnetz zugute, der 1939/1940 hergestellt wurde. Über diesen Ferngasanschluss versorgt die Ruhrgas AG Essen in den ersten Nachkriegsjahren Bonn mit Ferngas und stellt damit so lange die Gasversorgung der Stadt sicher, bis das Bonner Gaswerk am 7. März 1950 wieder selbst Stadtgas liefern kann.
Noch dreizehn Jahre produzieren die Öfen SWB-Gas, bis die Ära des Stadtgases am 27. März 1963 zu Ende geht. Die Stadtwerke Bonn wandeln sich vom Stadtgasproduzenten zum reinen Ferngasverteiler. Das Foto zeigt das Bonner Gaswerk bei der großen Erweiterung im Jahr 1913. (Text: Tanja Kuhl, Foto: Stadtwerke Bonn)